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Stifterweg

Adalbert Stifter kam 1805 als Sohn eines Leinwebers und Garnhändlers im böhmischen Oberplan zur Welt. Die Gymnasialzeit im katholischen Kremsmünster formte seine christliche, auch an den Ideen von Leibnitz und Kant orientierte aufklärerische Weltschau. Das Studium der Rechte sowie der Naturwissenschaften in Wien führte er nicht zu Ende; er zog es vor zu schreiben und zu zeichnen. Seinen Lebensunterhalt bestritt er unter anderem als Hauslehrer, so auch eines Sohnes des österreichischen Staatskanzlers Metternich. Als „fortgeschrittener Liberaler“ wurde Stifter 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung der Paulskirche gewählt, zog sich aber nach dem Scheitern der Revolution wieder aus der Politik zurück. Er wurde Schulrat, wenig später Kunstkonservator für Oberösterreich. Stifter hatte sich seit 1930 als Prosaschriftsteller einen Namen gemacht. Es ging ihm nicht nur um Dichtung, sondern um innere Harmonie, um „sittliche Offenbarungen“. Seine Schilderungen von Natur und Landschaft machten ihn nach dem Zweiten Weltkrieg für sudetendeutsche Vertriebene in Icking zum „Patron der verlorenen Heimat“, an den mit der Benennung einer Straße erinnert wurde.

 

Literatur:

  • Peter Becher, Adalbert Stifter, Sehnsucht nach Harmonie, Eine Biographie, Regensburg 2005;
  • Hans-Egon Hass, 19. Jahrhundert, in: die Deutsche Literatur vom Mittelalter bis zum 20. Jh., Bd. VI, München 1984.